Warum ich nicht bzw. nur kurz bei StopWatchingUS war

PHOTO_20130727_StopWatchingUS_LeipzigAm Sonnabend war Demo in Leipzig. Gegen Überwachung durch Geheimdienste, für das Recht des Whistleblowers Edward Snowden. StopWatchingUS hieß das Motto, und eigentlich war es gut. Deshalb bin ich hingegangen, innerlich mit den Zähnen knirschend, weil die, die uns überwachen, bestimmt in klimatisierten Büros sitzen, während wir hier bei 36°C im Schatten schwitzen. Und nur im Schatten lässt sich nicht demonstrieren. So ärgerlich, so erträglich.

Pünktlich 14 Uhr war ich auf dem Augustusplatz. Eine bunte Mischung von Leuten war da: Viele Piraten, eine Menge Linke, einige Grüne und ein paar Julis. Attac, Gewerkschafter. Und die AfD. Dass ich mal mit der zusammen demonstrieren würde, hatte ich vorher auch nicht gedacht. Auch befremdlich war, dass unter den anwesenden Linken ein ehemaliger Stasimitarbeiter war. Seit wann ist der gegen Überwachung? Oder ist der nur gegen Überwachung, wenn die anderen überwachen?

Dann wurde die erste Rede gehalten. Einer von den Linken erklärte, dass wir hier auf dem Augustusplatz schon 1989 gegen die übermäßige Überwachung demonstriert hätten. Dann ging er nahtlos zur Installation von Überwachungskameras durch die Polizei auf dem Leipziger Hauptbahnhofsvorplatz über. Alles eine Überwachungssoße an intellektuellem Einheitsbrei. Und da hat es mir auch schon gereicht. Es ging munter so weiter, und ich ging nach Hause. Beim Demonstrieren muss man mit Spaß dabei sein. Aber nicht mit jedem.