Atomkraft sozialisieren mit Laurenz Meyer

Der schon mal aus Versehen von RWE bedachte und heutige Bundestagsabgeordnete Laurenz Meyer hat im Bundestag einen Vorschlag gemacht, den der BUND als schamlos bezeichnet, der aber eindrücklich illustriert, dass der CDU die „Bewahrung der Schöpfung ein Kernanliegen“ ist. „Atom-Meyer“ rechnet die Atomkraftwerke sozial – wenn sie noch ein bisschen länger laufen, gibt’s Strom fast gratis für alle.

Erst sagt er noch:

Die grundsätzliche Position ist, dass der soziale Ausgleich bei uns über Sozialtransfers, über das Steuersystem stattfindet und nicht bei einzelnen Gütern ansetzt.

Dann sagt er doch:

Wenn wir die Laufzeit der Kernkraftwerke in Deutschland verlängern, dann wird das bei den Unternehmen zu erheblichen Entlastungen führen. Wir sind nicht der Meinung, dass sich das im Aktienkurs und in Dividendenausschüttungen niederschlagen sollte. Lassen Sie uns doch einmal gemeinsam mit den Unternehmen über folgende Möglichkeit sprechen: Wir verlängern die Laufzeit der Kernkraftwerke – das betrifft die Grundlastenergie -, und im Gegenzug erhält jeder Haushalt in unserem Land die ersten 500 Kilowattstunden Kernenergiestrom zum verbilligten Grundlastpreis.

(Ganze Diskussion)

Laurenz Meyer löst damit mehrere Probleme auf einmal: Korruption wird endlich demokratisiert. Lassen wir uns doch einfach alle bestechen! Bei Hartz IV wird angerechnet und entsprechend gespart. Das entlastet den Haushalt. Staatliche Eingriffe werden auf ein Mindestmaß verringert. Und RWE freut sich auch.

Weitere Vorschläge: Alcopops werden wieder erlaubt, wenn jeder Jugendliche bei jedem Discobesuch einen gratis kriegt. Innenstadtfahrverbote werden aufgehoben, wenn jeder Autofahrer noch jemanden mitnimmt. In Kneipen darf wieder geraucht werden, wenn der Wirt die Zigaretten bezahlt. Und die Glühbirne hätte auch noch eine Chance. Herr Meyer, wir hoffen auf Sie!