Spiegel-Online berichtet über eine Studie, die nachweisen will, dass verlängerte Elternzeiten Kindern nichts nützen.

Die Forscher verglichen nun jeweils die Lebenswege der Kinder, die kurz vor der Verlängerung zur Welt kamen, mit jenen, die kurz nachher folgten. Ergebnis: Weder in der Schullaufbahn noch im Lohnniveau übertrafen die ersten Profiteure der verlängerten Elternzeit nennenswert ihre unmittelbaren Vorgänger.

Schullaufbahn und Lohnniveau. Als ob es darum ginge. Welche Eltern bleiben zu Hause, damit ihre Kinder später aufs Gymnasium gehen oder mehr verdienen? Kinder und Eltern haben ein Recht auf gemeinsam verbrachte Zeit. Und es gibt nur wenig Schöneres, als mehr als den müden Feierabend mit seinem Kind zu verbringen. Für das Kind, weil es beide Elternteile kennt und nicht auf überlebte Rollen festgelegt wird: Mama da, Papa auf Arbeit oder müde und aus Zeitmangel und Gewohnheit gar nicht in der Lage, mehr als Erzeuger und Ernährer zu sein.

Dass die Elternzeit auf die ersten Jahre begrenzt ist, ist ein Fehler: Was Familien wirklich brauchen, sind Teilzeitstellen, die die Finanzierung einer Familie möglich machen, also keine Stagnation auf McJob-Niveau, Überstundenverbot und mehr Akzeptanz dafür, dass Arbeit nur ein Lebensbereich ist und Kinder kein privater Luxus sind. Noch besser wäre ein Grundeinkommen, das die Entscheidung – Kind oder nicht – zu einer freien Entscheidung macht und in Bezug auf die Arbeitsbedingungen ganz andere Handlungsspielräume schafft.

Wie viele Kinder ein Gymnasium absolvieren und mehr verdienen – in Bezug auf die mit ihren Eltern gemeinsam verbrachte Lebenszeit ist das so etwas von egal. Erfolg ist mehr als das, und Glück ist sowieso nicht messbar. Zum Glück.

(Quelle)